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Alexander Hohmann
Life Coach & Business Coach (deutsch, français, english)
Freiburg im Breisgau und Online / International
Ein wichtiger Teil meiner Methoden im Coaching sind „systemischer“ Art, z.B. IFS (Internes
Familiensystem), der hypnosystemische Ansatz, die verschiedenen Arten der Arbeit mit
Persönlichkeitsanteilen und auch Elemente aus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie
(ACT). Aber was bedeutet „systemisch“?
"Systemisch" bedeutet, dass der Mensch nicht wie ein isoliertes Wesen auf einem leeren
Platz betrachtet wird. Denn der Mensch
1.
ist nicht aus einem Guss, sondern besteht aus vielen Teilen.
2.
Und er befindet sich immer in einem Umfeld, einem "Kontext", mit anderen Menschen
in bestimmten Situationen und Verhältnissen. Ohne diesen Kontext ist kaum erklärbar,
was gerade in ihm vorgeht. Ein neuer Blick auf dieses Umfeld verändert auch die
innere Gefühlswelt.
Sie kennen das: Wenn Sie nacheinander
drei verschiedene Menschen treffen,
werden Sie selbst irgendwie zu drei
verschiedenen Menschen. Jede Situation
ruft in Ihnen bestimmte Seiten,
Fähigkeiten und Verhaltensweisen ab.
Manche Menschen oder Situationen
können Stressmuster auslösen, und
dann haben Sie kaum noch Zugriff auf ihre
Ressourcen und Fähigkeiten. Manchmal
fühlen wir uns groß, und manchmal klein.
Wir sind also eins, aber wir sind auch
viele.
Ursprünglich entstand das “Systemische”,
als man anfing, psychische Leiden nicht
mehr nur am einzelnen Menschen zu therapieren, sondern merkte, dass manchmal auch
die Familien als Ganzes betrachtet werden mussten. Man merkte, dass manche Individuen
Symptome stellvertretend für das ganze „System“ der Familie tragen und der Ursprung
nicht in ihnen selbst liegt. Es begann also mit der Familientherapie. Später ergab sich dann
die Anwendung auf das Innenleben des einzelnen Menschen, der eine “innere Familie”
oder ein “inneres Team” enthält: ein Zusammenspiel vieler innerer Anteile. Diese bilden
zusammen ebenfalls ein “System”. Und je nachdem, was draußen passiert, aktiviert es
bestimmte Anteile im Inneren des Systems und nicht andere.
Diese systemische Sichtweise wird heute auch erfolgreich im Coaching eingesetzt.
Und im Organisationscoaching ist eine systemische Betrachtungsweise erst recht
naheliegend, denn da stehen viele Teile miteinander in Verbindung und Wechselwirkung.
Wie jedes System hat auch der Mensch ein Außen und ein Innen. Und im Innen ist
vieles los:
•
Manche seiner Anteile führen eine Art Eigenleben. Sie streben beispielsweise in
unterschiedliche Richtungen. Dann gibt es eine innere Zerrissenheit.
•
Oder Entscheidungen fallen schwer. Man möchte in mehrere Richtungen gleichzeitig.
•
Oder diese Anteile können auch miteinander kämpfen, oder sich miteinander verhaken
und polarisieren. Das kann viel Energie
verbrauchen und dennoch Stillstand erzeugen -
so wie wenn alle Pferde die Kutsche in
unterschiedliche Richtungen ziehen. Dann ist es
gut, mit einem Coach diese Anteile sichtbar zu
machen und ihre Bedürfnisse zu erforschen.
•
Manchmal tragen auch Anteile alte Lasten,
damit der Rest des Menschen im Leben
“funktionieren” kann. Damit er sich z.B. ein
Leben aufbauen kann, das von außen sogar
recht erfolgreich erscheint, sich von innen aber
leer anfühlen kann. Man ahnt gar nicht, wie viele
erfolgreiche Menschen in Führungspositionen
nicht Erfüllung, sondern innere Leere oder
Starre empfinden.
Es kommt eines Tages die Zeit, diesen Anteilen die
Lasten abzunehmen, damit sie wieder ihren
natürlichen Platz im Menschen einnehmen und
ihre Fähigkeiten und Ressourcen zur Verfügung
stellen können. Damit alle Pferde die Kutsche
wieder in dieselbe Richtung ziehen.
Manchmal kann es auch sein, dass Polarisierungen
in der Außenwelt Konflikte im Innen aufwecken, die man längst gelöst glaubte oder von
denen man gar nicht wusste. Vielleicht fangen die inneren Anteile sogar an, die
Polarisierungen in der Außenwelt anzufeuern. Der Nachteil: Es fühlt sich nicht gut an. Der
Vorteil: Diese inneren Verwerfungen werden dadurch sichtbar und können nun
angegangen werden - am besten mit viel Ehrlichkeit mit sich selbst und ohne sich die
Dinge weiter schönzureden.
Das Ziel des Coachings hat immer mit Selbstwirksamkeit zu tun. Das fängt mit folgender
Erkenntnis an: “Ich bin nicht so, sondern ich stelle fest, dass ein Teil von mir in diesem
Kontext so und so ist.” Schon ist man nicht mehr mit einzelnen Ich-Zuständen identifiziert.
Sondern man hat einen gesunden Abstand hergestellt, sieht die Dinge mit mehr Höhe, und
kann besser daran arbeiten. Auch diese “Abstandsbildung” ist ein wesentliches Element
des systemischen Coachings. Man kann zwischen den eigenen Anteilen hin und her
springen und damit mehr unterschiedliche Perspektiven einnehmen. Dann können die
starken inneren Anteile die geschwächten oder weniger sichtbaren begleiten und eine
gesündere Gesamtheit zurück holen. So kann man sich jederzeit selbst geben, was man
von außen vielleicht nicht bekommen hat. So wird man sich selbst zum Coach.
Je mehr Teile wir in Einklang mit unserer Gesamtheit bringen, desto mehr
Selbstwirksamkeit und Selbststeuerung haben wir, und desto virtuoser können wir auf den
Ozeanen des Lebens navigieren.
Methoden und Modelle
Für die Coaching-Arbeit stehen uns etliche Methoden und Modelle zur Verfügung. Die
folgenden finden in meiner Arbeit die häufigste Verwendung.
Elemente aus dem Inneren-Familien-System (IFS)
Es werden bestimmte Elemente und Gesprächstechniken aus der systemischen Therapie
namens "Internal Family System" nach Richard C. Schwartz genutzt. Damit nimmt man
Aussagen wie "Ein Teil von mir will dies, ein Teil von mir will das" sehr ernst und sucht
den Dialog mit diesen Teilen, um dann zwischen ihnen zu vermitteln. Manche Teile
wurden vielleicht lange vergessen oder verbannt und warten schon seit langer Zeit,
gesehen und von ihrer Last befreit zu werden. (Siehe auch den Blogartikel: Innere
Kinder)
Systemische Strukturaufstellungen bzw. Familienaufstellungen
Systemische Aufstellungen von Familien, Organisationen, Zielen & Werten oder auch
inneren Anteilen können mit Bodenmarkern im Raum oder mit Gegenständen auf einer
Tischplatte stattfinden. Dadurch werden die Bestandteile eines Systems oder die inneren
Anteile der Person sichtbar gemacht. Und es werden die Wechselwirkungen zwischen
diesen Teilen dargestellt. So kann man neue Konfigurationen ausprobieren, die geeignet
sind, ein neues Gleichgewicht herzustellen, wo bisher ein Ungleichgewicht vorherrschte.
Systemische und hypnosystemische Gesprächstechniken, auch in Bewegung
Es gibt etliche Gesprächstechniken. Manche bleiben rein verbal. Bei anderen werden die
Bewegungen im Raum und der Körperausdruck hinzugenommen. Die Arbeit mit dem
Körper ist erstaunlich wirksam, gerade wenn man Dinge mit Worten nicht richtig
ausdrücken kann. Coaching muss keineswegs “nur Gerede” sein.
Hypnosystemische Entfaltung des Steuer-Ichs und Reintegration von Teilen
Die Aufstellungen und die Hypnosemethoden stärken das steuernde, zentrale Ich und
statten es mit geeigneten Schutzmechanismen aus. So baut das Ich ein gesundes
Immunsystem auf und kann daher nach außen offen bleiben, statt sich durch Rüstungen
und Mauern nach außen abzuschotten und in diesem selbstgebauten „Gefängnis“ zu
vereinsamen.
Achtsamkeitstechniken
Man kann "Achtsamkeit" als Modebegriff werten. Dahinter steckt aber ein Zu-Sich-Finden
und ein Sich-Lösen von dem, was weg vom „Hier und Jetzt“ in die Vergangenheit oder die
Zukunft zieht. Damit bildet der achtsame Zustand einen idealen Ausgangspunkt für die
Coaching-Arbeit - und auch für alles andere im Alltag.
Imaginationsreisen in leichter Trance (Hypnose bzw. Techniken zur
Bewusstseinsaktivierung)
Das Wort „Hypnose“ bereitet manchen Menschen Unbehagen. In diesem Fall geht es
aber nur um das Herbeiführen eines entspannten Zustands für mehr Öffnung nach innen.
Es wird kein hypnotischer Halbschlaf erzeugt! Sondern ganz im Gegenteil wird das
Bewusstsein aktiviert, um zu üben, die eigene Aufmerksamkeit aktiv zu steuern. Dabei
werden Fantasiereisen durchgeführt und griffige Metaphern aufgebaut. Statt etwas lange
zu bereden, wird Veränderung im Außen durch bewusste Veränderung dieser inneren
Bilder bewirkt.
Altersrückführungen und Zeitlinienarbeit
Wir durchlaufen die Zeitlinie Ihres Lebens und begeben uns auf die Suche nach
vergessenen Schätzen und Ressourcen, aber auch nach zurück gebliebenen älteren
Zuständen (innere Kinder): Diese warten an einem bestimmten Punkt der Zeitlinie darauf,
endlich abgeholt und versorgt zu werden und vollwertige Bestandteile des Ganzen zu
werten. Dadurch wird man als Mensch wieder vollständiger und erreicht mehr Ganzheit.
Arbeit mit den inneren Kindern
Es gibt wahrscheinlich nicht das eine innere Kind, sondern es gibt viele innere Kinder. Sie
stellen frühere Ich-Zustände dar, deren Bedürfnisse nicht gesehen wurden, oder die Not
erleben mussten. Es geschah damals etwas mit ihnen, das sie vorsichtig werden oder
erstarren ließ. Wenn wir in den Dialog mit diesen inneren Kindern treten, können unsere
brach liegenden Teile endlich versorgt werden. Interessanterweise kann es sein, dass
sich dann Bereiche unseres Lebens, die lange stillstanden, auf einmal wieder entwickeln,
weil all diese inneren Kinder auch Hüter von Ressourcen und Fähigkeiten sind, die dann
wieder verfügbar werden.
Akzeptanz- und Commitment-Training (ACT)
Es entspringt der Acceptance & Commitment Therapy (ACT), einer wissenschaftlich
robust belegten kognitiven Verhaltenstherapie. Hier nutzen wir sie nur in Anwendungen,
die für das Coaching geeignet sind. Es geht darum, sich aus Glaubenssätzen und
negativen Selbstgesprächsschleifen zu lösen, ohne zu versuchen, sie "abzuschaffen",
denn das geht fast nie. Stattdessen erfolgt eine Fokussierung auf die eigenen Werte.
Werte sind, was einem wirklich wichtig ist und dem Leben Sinn gibt. Sind die Werte klar,
können sie fortan die eigenen Handlungen und Engagements (Commitments)
bestimmen, sodass ein erfüllteres Leben möglich wird.
Introvision
Die Introvision eignet sich für solche Fälle, in denen automatische emotionale
Reaktionen auftreten, die deutlich heftiger sind, als angemessen. Es werden die
zugrunde liegenden Ängste aufgespürt. Dadurch wird die Automatik der Reaktionen
verwirrt. Und Verwirrung ist für das Gehirn eine Gelegenheit, eine neue, geeignetere
Reaktion zu finden.
Ziele-Klärung und -Entfaltung z.B. mit der Walt-Disney-Methode oder dem
Herdplattenmodell
Bewährte Kreativitätstechniken wie die Walt-Disney-Methode oder das
Herdplattenmodell helfen auf ganz einfache, spielerische und einleuchtende Weise,
Ziele zu klären. Sind die derzeitigen Ziele die richtigen? Liegt Kraft in ihnen oder doch
nicht? Oder sind sie ein Umweg oder gar eine Sackgasse? Was wäre möglich, wenn alles
möglich wäre? Und was davon lässt sich auch tatsächlich umsetzen? Fast immer geht
mehr, als Sie bisher dachten.
Teile-Arbeit mit Core-Transformation
Die Core-Transformation ist eine kraftvolle Technik, um hinderliche Glaubenssätze in
Energiequellen zu verwandeln. Selbst der hinderlichste Glaubenssatz will eigentlich nur
unser Bestes! Nur drückt er es auf eine Weise aus, die vielleicht einmal zeitgemäß und
angemessen war, es heute aber nicht mehr ist. Wenn wir die gut gemeinten Ziele
dahinter erkennen, kann das Gehirn neue Wege zu diesen Zielen trainieren, die im
Einklang mit unseren allgemeinen Zielen und unserem Reifegrad sind.
Identifikation von Werten und Ablegen von Rollen
Häufig ist man zu sehr mit bestimmten Rollen identifiziert, Die sind zwar gesellschaftlich
oft gut akzeptiert. Aber man hat dabei das tiefere, größere Ich aus den Augen verloren
und lebt daran vorbei. Mit der Rollen-Arbeit identifizieren wir die tiefen Werte dahinter und
suchen nach Wegen, diese Werte zu leben, ohne bestimmten Rollen verhaftet zu sein.
Coaching für Führungskräfte
Führungskräfte schaffen es manchmal ungewollt, aufgrund ihrer exponierten Position
innere Konflikte auf ihre Organisation zu übertragen oder mit ihnen in Resonanz zu
treten. So ist es auch aus Sicht des Unternehmens keinesfalls eine Schwäche der
Führungskraft, sondern eine gesunde geistige Hygiene und Prävention, die eigenen
blinden Flecken und dunklen Ecken im vertraulichen Austausch anzuschauen.
Ausgangspunkt können dabei die Wechselwirkungen mit anderen
Organisationsmitgliedern sein: Warum geht es mit diesen Leuten und warum nicht mit
jenen?
Darüber hinaus besteht in den letzten Jahren eine steigende Tendenz dazu, dass
Führungskräfte den Sinn ihrer Rolle hinterfragen. Außerdem haben die Organisationen
immer mehr Schwierigkeiten, Menschen zu finden, die bereit sind, Führung und
Verantwortung zu übernehmen. Im Coaching kann man erforschen, ob noch alles
zusammenpasst und was verändert werden sollte.
Team- und Organisationsmodelle
In Teams und Organisationen finden sich wiederkehrende Muster wieder, die auf viele
verschiedene Weisen modelliert werden. In jeder Menschengruppe verteilen sich Rollen
von selbst auf die Teilnehmenden, von diesen vielleicht ganz unbeabsichtigt. Und wenn
gewisse Rollen oder Elemente in einem Team oder einer Organisation fehlen, können
Dinge auf scheinbar unerklärliche Weise scheitern.
Siehe auch:
•
Ablauf einer Coachingsitzung
•
Kontakt & Terminvereinbarung
•
Klientenstimmen
•
Die systemische Bedeutung meines Logos
•
Blog & Artikel
Systemisches Coaching - was ist das? Und welche
Methoden und Inspirationen werden hier angewendet?